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geschrieben am: 23.09.2010 um 14:50 Uhr
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Hymnen an die Nacht 4
Gedicht von Novalis
Nun weiß ich, wenn der letzte Morgen sein wird - wenn dasLicht nicht mehr die Nacht und die Liebe scheucht - wenn der Schlummerewig und nur ein unerschöpflicher Traum sein wird.Himmlische Müdigkeit fühl ich in mir. - Weit und ermüdendward mir die Wallfahrt zum heiligen Grabe, drückend das Kreuz.Die kristallene Woge, die, gemeinen Sinnen unvernehmlich, in desHügels dunklen Schoß quillt, an dessen Fuß dieirdische Flut bricht, wer sie gekostet, wer oben stand auf demGrenzgebürge der Welt, und hinübersah in das neue Land,in der Nacht Wohnsitz - wahrlich, der kehrt nicht in das Treibender Welt zurück, in das Land, wo das Licht in ewiger Unruhhauset.
Oben baut er sich Hütten, Hütten des Friedens, sehntsich und liebt, schaut hinüber, bis die willkommenste allerStunden hinunter ihn in den Brunnen der Quelle zieht - das Irdischeschwimmt obenauf, wird von Stürmen zurückgeführt,aber was heilig durch der Liebe Berührung ward, rinnt aufgelöstin verborgenen Gängen auf das jenseitige Gebiet, wo es, wieDüfte, sich mit entschlummerten Lieben mischt.
Noch weckst du, muntres Licht, den Müden zur Arbeit - flößestfröhliches Leben mir ein - aber du lockst mich von der Erinnerungmoosigem Denkmal nicht. Gern will ich die fleißigen Händerühren, überall umschaun, wo du mich brauchst - rühmendeines Glanzes volle Pracht - unverdrossen verfolgen deines künstlichenWerks schönen Zusammenhang - gern betrachten deiner gewaltigen,leuchtenden Uhr sinnvollen Gang - ergründen der KräfteEbenmaß und die Regeln des Wunderspiels unzähligerRäume und ihrer Zeiten. Aber getreu der Nacht bleibt meingeheimes Herz und der schaffenden Liebe, ihrer Tochter. Kannstdu mir zeigen ein ewig treues Herz? Hat deine Sonne freundlicheAugen, die mich erkennen? Fassen deine Sterne meine verlangendeHand? Geben mir wieder den zärtlichen Druck und das kosendeWort? Hast du mit Farben und leichtem Umriß sie geziert- oder war sie es, die deinem Schmuck höhere, liebereBedeutung gab? Welche Wollust, welchen Genuß bietet deinLeben, die aufwögen des Todes Entzückungen? Trägtnicht alles, was uns begeistert, die Farbe der Nacht? Sie trägtdich mütterlich, und ihr verdankst du all deine Herrlichkeit.Du verflögst in dir selbst - in endlosen Raum zergingst du,wenn sie dich nicht hielte, dich nicht bände, daß duwarm würdest und flammend die Welt zeugtest. Wahrlich, ichwar, eh du warst - die Mutter schickte mit meinen Geschwisternmich, zu bewohnen deine Welt, sie zu heiligen mit Liebe, daßsie ein ewig angeschautes Denkmal werde - zu bepflanzen sie mitunverwelklichen Blumen. Noch reiften sie nicht diese göttlichenGedanken. - Noch sind der Spuren unserer Offenbarung wenig. -Einst zeigt deine Uhr das Ende der Zeit, wenn du wirst wie unsereiner, und voll Sehnsucht und Inbrunst auslöschest und stirbst.In mir fühl ich deiner Geschäftigkeit Ende - himmlischeFreiheit, selige Rückkehr. In wilden Schmerzen erkenn ichdeine Entfernung von unsrer Heimat, deinen Widerstand gegen denalten, herrlichen Himmel. Deine Wut und dein Toben ist vergebens.Unverbrennlich steht das Kreuz - eine Siegesfahne unsers Geschlechts.
Hinüber wall ich,
Und jede Pein
Wird einst ein Stachel
Der Wollust sein.
Noch wenig Zeiten,
So bin ich los,
Und liege trunken
Der Liebe im Schoß.
Unendliches Leben
Wogt mächtig in mir,
Ich schaue von oben
Herunter nach dir.
An jenem Hügel
Verlischt dein Glanz -
Ein Schatten bringet
Den kühlenden Kranz.
Oh! sauge, Geliebter,
Gewaltig mich an,
Daß ich entschlummern
Und lieben kann.
Ich fühle des Todes
Verjüngende Flut,
Zu Balsam und Äther
Verwandelt mein Blut -
Ich lebe bei Tage
Voll Glauben und Mut
Und sterbe die Nächte
In heiliger Glut.
Novalis |
Komm, nimm meine Hand!
Es gibt keinen Wunsch, den ich dir nicht erfüllen, kein Verlangen, das ich nicht stillen kann.
Vergiß deine Götter, deine Familie, deine Geliebten. Was koennen sie dir schon bieten! Ich kann dir mehr geben, als du dir jemals erträumt hast, ich kann dir solche Dinge zeigen, solche Freuden bereiten! Keine Liebe ist stärker als meine! Komm nun, folge mir! Es ist ein so einfacher Schritt, so schnell getan. Ja, so ist es richtig, mein Champion, bleibe für immer...
Es gibt dinge die kann man nicht aufhalten. Den lauf der Zeit, das Schicksal, große Träume ....einen starken Willen. Ohne sie findet man keine wahre Freiheit, man bleibt ewig in sich gefangen und verliert seine Ziele.
Wenn es um Leben und Tot geht. darf man nicht eine Sekunde ansich zweifeln, denn wer an sich zweifelt wird die Schlacht verlieren und untergehen. Nur der Wille Zählt ! |
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