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Der alte Mann und der Baum |
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geschrieben am: 31.08.2003 um 22:35 Uhr
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Der alte Mann und der Baum
Dem rauhen, harten Wind des Lebens
gewaltig, mächtig und sehr weise,
hält sie stand, ist nicht vergebens,
bietet Unterschlupf auf mancher Reise.
Glück und Tauer, tiefe Freundschaft,
alles schon hat sie gesehen.
Leidenschaftlich nachgedacht,
sieht man so manchen vor ihr stehen.
Auch einem verharmten alten Greise,
wird bei ihrem Anblick das Herze weit.
Verweilt hier ~ ganz ohne Eile,
sich sein Horzizont befreit.
Er lehnt an knorrigen Geäste,
die ihm starken Halt gewähren.
Der Baum läßt seine Gäste,
von seinen Kräften zerren.
Gekrümmt in stummen Blicken,
kein Wort verläßt des Greises Haupt,
weiß er Gedanken zu verstricken,
starres Auge blicklos schaut.
Seine Hände leise streifen,
des Baumes rauhe Rinde.
Als will der Mensch begreifen,
des Baumes Astgewinde.
Doch im Innern dieses Brodeln,
grübelnd kochen vor sich hin.
Als würd es in ihm toben,
nach einem tief`ren Sinn.
Es schauen des Greises Augen,
in des Weiden Kronenkranz.
Als wollt er von ihm Kräfte saugen,
die er nicht mehr in sich fand.
Leis erhoben seine Stimme,
erzählt er von vielen Taten.
Als erwachten seine Sinne,
blickt er zu Feld und Garten.
Der Baum in seiner Schönheit,
in seiner ganzen Pracht,
hat den alten Mann befreit,
vom Grübeln Tag und Nacht.
Still leise seine Andacht,
geziehmt demütig sein Blick.
Sitzt er noch in tiefer Nacht,
schaut wunderbar entrückt.
Er lauscht dem leisen Raunen,
des Windes Botschaft gar.
Froh sieht man ihn nun schauen,
als wär ein Wunder wahr.
An des Baumes Stamme,
sitz des Greises gedrungene Gestalt.
zarte Blätter streifen seine Wange,
geben ihm Geborgenheit und Halt.
Seine Jugend vor geistig Augen
wird ihm an diesem Orte klar,
auf seinen Weg zu schauen,
ist er der Weisheit nah.
Hell erleuchtet seine Blicke,
in des Baumes Krone sehen.
Kein Hardern mehr seiner Geschicke,
wird er am Ende doch am Anfang stehen.
Des Odem Atem steift ihn sanft,
ein letztes Mal die Hand.
Der lächelnd Greis hat es erkannt,
nun still seinen Frieden fand.
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