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geschrieben am: 27.09.2002 um 20:15 Uhr
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In dieser Nacht,
gehe ich allein hinaus, gebe nicht acht.
Aufgewühlt, im Taumel der Gefühle
tauche ich ein in die Dunkelheit.
In dieser Nacht,
in der das Schicksal über mich lacht.
Ich nichts sehe, ich nicht fühle,
weil ich nichts sehen will, ich nichts fühlen will.
In dieser Nacht,
keiner mehr über mich wacht.
Ich mich verlassen und allein fühle,
sehe die Menschen, die an mir vorüberziehen.
Keiner dreht sich zu mir um. Ich gehe weiter.
In dieser Nacht,
ich nicht erkannte der Vorsehung Macht.
Eine Gestalt sich aus dem Dunklen schälte,
mir schon seit längerem gefolgt,
mit Argusaugen mich fixierte.
In dieser Nacht, in der ich nicht gab acht.
Ein Jäger der Dunkelheit sich an sein Opfer pirscht.
Ich erst jetzt die Gefahr erkannte, wohl zu spät.
Plötzlich allein.
Gehetzt ich mich umsah, niemand erblickte.
In dieser Nacht, es daran lag,
dass es keinen Ausweg mehr gab.
In mein Heil suchte in der Flucht,
lief bis mich die Kräfte verließen.
In dieser Nacht, ich nicht wollte geben,
mein ach so kostbares Leben.
Ablenkung und Zerstreuung,
Ordnung der Gefühle,
doch was ich fand, nein,
was mich fand,
hatte etwas anderes im Sinn.
In der Nacht, die alles ändern sollte,
niemand mich fragte, ob ich es auch wollte.
Im Moment, in dem ich mich in Sicherheit wiegte,
die Gestalt nun vor mir stand.
Ein eiskalter Blick mich traf, der Atem des Todes mich streifte.
In dieser Nacht, in der ich kennenlernte,
Fremder Wesen Macht,
deren wahren Namen ich nicht kannte,
der mich packte mit beiden Händen,
mir im Gedanken zurief, ich solle mich fallen lassen,
abschütteln die Bürde der menschlichen Angst.
In dieser Nacht, in der ich sah in Augen so kalt,
mich es erschaudern ließ, im Angesicht dieser unheimlichen Gestalt.
Ich mich verlor in diesen Augen,
meine Wille, mein Ich, sich beugte.
Gefangen ganz und gar.
Ein Schmerz meinen Körper durchzuckte.
In dieser Nacht, in der das Schicksal bestimmte, ich sei bereit,
zu empfangen den Kuss der Ewigkeit.
Fühlte wie ich verlor mit dem Elixier des Lebens,
auch die Wärme, die mir gegeben.
Nur einen Herzschlag lang, das Leben an mir vorüberzog.
Eisige Klauen mich gefangen hielten, mir alles nahmen.
Ein letzter Atemhauch, dann war es vollbracht.
In dieser Nacht, in der ich verlor mein Leben,
obwohl ich es nicht war bereit zu geben.
Schwärze mich umfing, Leere sich in mir ausbreitete.
Lachend er meine Hand nahm und brachte mich fort,
von diesem düsteren Ort.
Denn ich wusste,
dass ich ihm nun folgen musste.
Es nie wieder sein würde, wie es war.
Seit jener Nacht, in der ich nicht lassen kann von dem Hunger, von dieser Gier,
jage des Menschen Blutes, wie ein wildes Tier.
Verberge mich im Schutz der Schatten,
fühle kein Mitleid bei der Jagd.
Verfolge Mensch wie Ratten.
Seit jener Nacht, in der ich verlor für alle Ewigkeit,
meine Menschlichkeit.
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