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geschrieben am: 04.12.2002 um 17:40 Uhr
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<i>Namensgebung: "Ze den wihen nahten" hieß auf Hochdeutsch "zu den Heiligen Nächten". Welch ein Zauber geht von diesen Wörtern aus, mit denen wir Heiligabend, das Fest der Geburt Christi bezeichnen.
<b><u>Tag der Geburt</b></u>
Der Tag der Geburt Jesu ist unbekannt. Falsch ist auf jedenfalls die Meinung, dass Christus im Jahre 0 geboren wurde. Das wahre Geburtsdatum liegt wohl vier bis zwölf Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung. Als Beweisgründe sei eine der häufigsten Erklärungen genannt: Christus wurde geboren, als der römische Stadthalter Quirinus die erste Volkszählung durchführen ließ, die von den Historikern in das Jahr 7 oder 11 vor Christi Geburt beziffert wird.
<b><u>24. und 25. Dezember</b></u>
Der 25. Dezember, der Tag der Sonnenwende, war in vielen Kulturen ein besonders wichtiger Tag. Im vorderasiatischen Mithraskult wurde an diesem Tag die Geburt des indischen Lichtgottes gefeiert. Bei den Ägyptern wurde mit dem Isiskult die Geburt des Horus auf diesen Tag gelegt. Die Römer begingen ihre feierlichen Sarturnalien zu Ehren des Gottes Saturn, des unbesiegbaren Sonnengottes. Die Germanen feierten im norddeutschen Raum bis hinauf nach Skandinavien ihr Mittwinterfest oder Julfest, zugleich ein Toten- und Fruchtbarkeitsfest. Um diese Feste ranken sich allerlei Geisterglauben, der sich in der Tradition, gerade in abgelegenen Gegenden wie beispielsweise in den Alpen, bis heute gehalten hat.
Da sowohl in Rom als auch das asiatische, ägyptische und römische Fest mit großem Pomp gefeiert wurde, versuchte Papst Hyppolit bereits um 217, die Kulte damit zu beseitigen, dass er das Fest der Geburt Christi auf diesen Tag, den 25. Dezember, verlegte. Man verwies darauf, dass schon das Alte Testament den erwarteten Erlöser als "Sonne der Gerechtigkeit" bezeichnet. Außerdem habe sich Christus selbst das "Licht der Welt" genannt, der als das "Wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet", in diese Welt gekommen sei. Mit der Datierung des Weihnachtsfestes auf das Fest des "Unbesiegbaren Sonnengottes" gaben die Christen den Heiden zu verstehen: Die Sonne ist gut, und wir freuen uns ihres immer neuen Sieges nicht weniger als ihr. Aber sie hat ja keine Macht aus sich selbst, sondern sie hat nur Kraft, da Gott sie erschaffen hat. So kündet sie uns von dem wahren Licht, von Gott, dem Schöpfer aller Dinge. Deshalb feiern wir an Weihnachten das Kommen des wahren Gottes. Den Urquell allen Lichtes, nicht aber sein Werk, die Sonne, die kraftlos wäre ohne ihn. Das ist der Sinn von Weihnachten: Es ist der Geburtstag Christi, die Wintersonnenwende der Weltgeschichte, die uns in allen Auf- und Niedergängen der Geschichte die Gewissheit gibt, dass die dunklen Mächte der Finsternis keine endgültige Macht besitzen.
Aus kalendarischen Listen von 354 geht hervor, dass in Rom das Weihnachtsfest am 25. Dezember 336 offiziell gefeiert wurde durch Papst Liberius. Wieso ausgerechnet am 25. Dezember ist aber bis heute unklar. 360 bereits wurde es in Nordafrika, etwa 370 in Oberitalien, um 375 im Orient, 380 in Spanien gefeiert. 381 wurde es auf dem zweiten Konzil von Konstantinopel unter Kaiser Theodosius zum Dogma, Glaubenssatz, erklärt. Im 7. und 8. Jahrhundert setzte sich der Brauch, das Fest am 25. Dezemeber zu feiern, auch in Deutschland durch. 813 erklärte die Mainzer Synode diesen Tag offiziell zum "festum nativitas Christi". Mit ihm begann damals das Kalenderjahr. Der 1. Januar wurde erst etwa 800 Jahre später mit Einführung des Gregorianischen Kalenders zum Jahresbeginn. Im Verlaufe der Christianisierung der Menschheit hat das Weihnachtsfest dann seine heutige weltweite Verbreitung gefunden.
<b><u>Wann wird gefeiert?</b></u>
Der christliche Weihnachtsfestkreis beginnt mit dem vierwöchigen Vorbereitungszeit des Advents und reicht in den katholischen Bereichen bis zum 6. Januar (Dreikönig). Die Griechen und Orthodoxen feiern die Geburt Jesu am 6. Januar, die Armenier am 18./19. Januar.
GreetZ Marvin |
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