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Knastis |
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geschrieben am: 11.12.2004 um 01:19 Uhr
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Der virtuelle Knacki
... ist 35 Jahre alt, zu 50% deutsch und zu 50% ausländisch.
Dumm ist er nicht: Zu 36% hat er Realschul- und zu 27% Hauptschulabschluss. 22% von ihm hat sogar ein Abitur. Nur 14 % von ihm hat keine Schulausbildung. Die Hälfte von ihm hat einen handwerklichen Beruf, die andere Hälfte hat entweder keinen oder einen sozialen Beruf. Man höre und staune: ein Viertel von ihm hat sogar studiert.
Zu 39% ist der virtuelle Knacki verheiratet, und das zum 1,5-ten mal. Der Rest hatte nie Gelegenheit, sich in einer Ehe zu verwirklichen. Ähnlich ist es mit den Kindern: 55% von ihm hat es geschafft, 2,5 Kinder zu zeugen. Eins von denen hat leider keinen ehelichen Papa. Die anderen 45% des virtuellen Knackis haben es vorgezogen, das kriminelle Gen nicht weiter zu geben. Geschwister hat er viele: 2,6 Brüder und Schwestern hat er, und er ist das 1,7 geborene Kind. Nur 3% des virtuellen Knackis hat es nicht geschafft, sich den Geschwisterluxus zu leisten. Damit hat er viel versäumt. Denn über die Hälfte von ihm hat eher positive Erfahrung mit seiner Schwester oder seinem Bruder. Die knappe Minderheit hatte sich schon manchmal sehr benachteiligt gefühlt. Dennoch ist der virtuelle Knacki ein sehr gelehriger Mensch, und er ging zu 3/4 sehr gerne zur Schule. Nur 1/4 hat überhaupt keinen Bock. Das hat ihn nicht davon abgehalten, sein Leben in die Hand zu nehmen. Nur zu 17% ist er mit der Kohle überhaupt nicht klar gekommen. Genau der gleiche Anteil von ihm hat sich in Schulden gestürzt. Aber immerhin 2/3 von ihm ist mit der herangeschafften Kohle gut ausgekommen. Das liegt dann aber auch darin begründet, dass genau dieser Anteil von ihm zum Tatzeitpunkt auch Arbeit hatte.
Früh übt sich, denn schon mit 18 3/4 Jahren fängt der virtuelle Knacki an, kriminell zu werden. Dabei ist er zu 2/3 ein Einzelgänger. Bei nur einem Drittel waren auch andere beteiligt. Wiederum 2/3 davon waren Kumpels, aber auch Eltern und Verwandte waren beteiligt oder zumindest Vorbild. Ja, so wie er in der Schule lernt, so lernt er auch im Knast. 70% von ihm ist zum ersten Mal inhaftiert, und der Rest ist aus dem „ersten Mal“ nicht schlau geworden.
Tja, das macht einen harten Jungen aus ihm. Er muss auch hart sein, denn er hat 7 Jahre und 4 Monate zu büßen. Die Sozialarbeiter kennen keine Gnade. Nur 17% von ihm hat das Privileg, auf eine Entlassung nach Vollstreckung von 2/3 der Haftzeit abgestellt zu sein. Der Rest von ihm soll die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen. Somit ist es auch nicht verwunderlich, wenn 3/4 von ihm nicht an Resozialisierung glaubt. Immerhin tat das die Hälfte von ihm noch vorher. Für 1/4 von ihm ist aber noch nicht alle Hoffnung verloren. Er glaubt noch an Resozialisierung und ist damit auch mit seiner Haftsituation zufrieden. Um seine Haftsituation zu verbessern, wünscht sich der virtuelle Knacki mehrheitlich eine bessere Zusammenarbeit mit den Sozialarbeitern, aber auch die Playstation würde bei einem Drittel von ihm den Zufriedenheitsfaktor steigern.
22% des virtuellen Knackis hat sich schon zur Therapie bereit erklärt. Tiefgreifende Veränderungen hat es bei 37% von ihm gegeben. Noch einmal genau der gleiche Anteil hat wenigstens einen Nutzen daraus ziehen können. Das restliche Viertel arbeitet noch an einem Erfolg. Aber auch vor der Haft hat sich der virtuelle Knacki zu 20% Hilfe gesucht. Doch die Bereitschaft zu Veränderungen hat er nur zu 15% genutzt.
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"Autor" |
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geschrieben am: 11.12.2004 um 01:19 Uhr
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Aufmüpfig ist der virtuelle Knacki nicht sonderlich. Immerhin 1/3 von ihm kam in den Genuss von Disziplinarmassnahmen. Die Hälfte von ihm zog es dann vor, für eine gewisse Zeit in den Arrest zu gehen. Der Rest von ihm teilte sich Freizeit- und Einkaufssperre gleichermaßen. Häufigster Grund für disziplinarische Maßnahmen ist er Konsum von Drogen. Genau zum gleichen Teil (1/3) hat er hier im Knast auch schon Drogen genommen. Marktführer hierbei ist natürlich Hasch mit 83%, aber auch andere Drogen wie Koks, Heroin und Alkohol werden in geringem Maße konsumiert. Vor der Haft hat er zu 44% Drogen genommen. Hier verteilt sich die Art der Drogen wesentlich liberaler. Hasch, Koks, Speed, XTC wurden zu gleichen Anteilen verbraucht. Interessant an dieser Darstellung ist, dass der Teil von ihm, der draußen Drogen nahm, hier im Knast die Finger von Drogen lässt und umgekehrt. Die Gründe, warum überhaupt Drogen genommen werden, sind sehr vielseitig. Der virtuelle Knacki gab an, dass er wegen des Vergessenwollens (33%), aus Spaß (38%), aus Langeweile (15%) oder wegen Schlaflosigkeit, Sucht und Selbsterfahrung (jeweils 8%) Drogen benutzte.
86%des virtuellen Knacki wird von Freunden und Bekannten besucht. 14% von ihm bekommt keinen oder nur selten Besuch.
Entgegen der volkstümlichen Meinung, dass alle Täter nur Opfer sind, reflektiert der virtuelle Knacki das Geschehen sehr gut. Zur Hälfte fühlt er sich als Täter und zu 40% fühlt er schon, dass die „Opferrolle“ in seiner Vergangenheit eine große Rolle gespielt hat. Nur zu 11% fühlt er sich als Nur-Opfer.
Aber der virtuelle Knacki schöpft auch Kraft aus seinem Schicksal. Für 72% von ihm sieht die Situation nach der Haft gut bis sehr gut aus. Knapp dieser Anteil von ihm glaubt auch, nach der Entlassung straffrei leben zu können. 28% von ihm sieht eher einer schwarzen Zukunft entgegen. 2/3 von diesem Anteil glaubt eher nicht, nach dem Haftende straffrei leben zu können, das restliche Drittel gibt dem System keine Chance.
Aus diesem Grund wünscht sich der virtuelle Knacki, wie schon erwähnt, eine bessere Zusammenarbeit mit den Gruppenleitern und Gruppenbetreuern. Er wünscht sich, dass mehr Personal mit höherem Interesse und besserer Ausbildung für die Arbeit mit Menschen eingesetzt werden. Vielleicht können ja dann auch noch für die restlichen 28% von ihm ein wenig Licht in die schwarze Zukunft gebracht werden.
Nun sagt was ihr darüber denkt..... |
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"Autor" |
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geschrieben am: 12.12.2004 um 10:11 Uhr
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moin
o_o wieso gedanken machen darueber
Steinbruch
härtere täter -> Wand und als düger nehmen :)
da wird nen schuh drauß
cya Piper |
Komm, nimm meine Hand!
Es gibt keinen Wunsch, den ich dir nicht erfüllen, kein Verlangen, das ich nicht stillen kann.
Vergiß deine Götter, deine Familie, deine Geliebten. Was koennen sie dir schon bieten! Ich kann dir mehr geben, als du dir jemals erträumt hast, ich kann dir solche Dinge zeigen, solche Freuden bereiten! Keine Liebe ist stärker als meine! Komm nun, folge mir! Es ist ein so einfacher Schritt, so schnell getan. Ja, so ist es richtig, mein Champion, bleibe für immer...
Es gibt dinge die kann man nicht aufhalten. Den lauf der Zeit, das Schicksal, große Träume ....einen starken Willen. Ohne sie findet man keine wahre Freiheit, man bleibt ewig in sich gefangen und verliert seine Ziele.
Wenn es um Leben und Tot geht. darf man nicht eine Sekunde ansich zweifeln, denn wer an sich zweifelt wird die Schlacht verlieren und untergehen. Nur der Wille Zählt ! |
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"Autor" |
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geschrieben am: 12.12.2004 um 10:29 Uhr
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<i> Ich gehe nun nur mal auf das ein, was Piper hier gesagt hat. ( Das von Riana hab ich nun mal nicht durchgelesen ) *g*
Ich halte die Todesstrafe für schwachsinnig... das bringt einfach nichts... Soll der jenige ruhig den Rest seines Lebens hinter Gittern sitzen und versauern... wenn der abgeknallt wird, erspart der sich viele Qualen.. also lieber schmorren lassen, anstatt den zu töten.. |
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"Autor" |
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geschrieben am: 12.12.2004 um 21:09 Uhr
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(zitat)<i> Ich gehe nun nur mal auf das ein, was Piper hier gesagt hat. ( Das von Riana hab ich nun mal nicht durchgelesen ) *g*
Ich halte die Todesstrafe für schwachsinnig... das bringt einfach nichts... Soll der jenige ruhig den Rest seines Lebens hinter Gittern sitzen und versauern... wenn der abgeknallt wird, erspart der sich viele Qualen.. also lieber schmorren lassen, anstatt den zu töten..(/zitat)
.. un der wirtschaftliche aspekt? :P |
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"Autor" |
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geschrieben am: 12.12.2004 um 21:28 Uhr
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Die Todesstrafe, wie sie in Amerika vollzogen wird, ist auch nicht gerade billig. Soweit ich weiß, ist sie sogar oft teurer, als ein lebenslanger Gefängnisaufenthalt. Du musst da die ganzen Verfahren zuzählen, die im Laufe eines Todestraktaufenthaltes so anfallen....
Aber langsam denke ich, je mehr Irre so auf den Straßen umherirren, dass ein "Gnadenschuss" auch durchaus seine Vorteile hätte;
- einen Irren weniger alive
- billiger, wenn nicht so ein "Tamtam" darum gemacht wird
Ich bin natürlich trotzdem gegen die Todesstrafe - "Gott spielen" sollte mir vorbehalten bleiben *g*
...aber ein Häftling darf meines Erachtens nicht mehr kosten, als er unbedingt zum Leben braucht - essen, trinken(das war´s).
Alpha
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Der Wind, er weint verlorene Tränen
Der Fluß, er droht das Gelände zu schwemmen,
Jedem Leben ein Ende gesetzt
wird die Horde gegen die Schöpfung gehetzt |
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