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geschrieben am: 19.11.2003 um 13:23 Uhr
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<font color="#006e00">Nunja Suffi, dafür müsste man das Wort Eifersucht genauer definieren.
In diesem Wort steckt offensichtlich "Sucht" und wenn ich mir andere Arten von Sucht anschaue, dann sind diese nicht kontrollierbar, man wird gelenkt von seiner Sucht. Sprich: Man hat in dem Moment des Verlangens sein Hirn ausgeschaltet und ist nicht in der Lage, anders zu handeln. So muss ein Alkoholiker zur Flasche greifen, ob er will oder nicht, ganz egal, ob ihm die Folgen seines Handelns bewusst sind - Er muss eben.
Nach ähnlichem Schema definiere ich für mich Eifersucht auch. Wer wirklich eifersüchtig ist, der kann nicht anders, der muss seiner Partnerin nachstellen, ihr Szenen machen, ihr unbegründete Vorwürfe an den Kopf schmeißen o.Ä.
Er ist sich in dem Moment, indem er diese Sucht, diesen Zwang empfindet, überhaupt nicht darüber bewusst, dass er mit seinen Worten, Taten, sprich seinem ganzen Verhalten in der Situation, genau das kaputtmacht, was ihm so wichtig ist und was ihn in diese Sucht treibt: Nämlich die Beziehung.
Und wenn du Eifer<b>sucht</b> ähnlich definierst wie ich, dann kann ich dir guten Gewissens sagen: Ich bin nicht eifersüchtig.
Sicherlich habe ich bei meiner Freundin auch Angst, sie zu verlieren und ich denke diese Angst, diese Liebe, ist auch das, was einen dazu bringt, etwas für die Beziehung zu tun und sich etwas einfallen zu lassen, damit beide Partner glücklich sind.
Doch wenn ich vom Kopf her weiß, dass meine Freundin mir keinen Grund zur Eifersucht gegeben hat und ich ihr immer vertrauen konnte, dann gibt es auch keinen Anlass für Eifersucht. Es ist Blödsinn zu glauben, dass man weiß, sie würde einem nie fremdgehen. Dies ist nicht mehr als ein Wunschdenken - Sicherlich kann so etwas passieren, doch mit Eifersucht wirkt man dem sicherlich nicht entgegen. Die Beziehung für seine Freundin attraktiv zu halten, ist da glaube ich das sinnvollere und bessere Mittel.
Also wenn du mich so verstanden hast, dass ich nie Eifersucht auch nur empfinde, dann widerspricht sich das mit meiner Definition. Wer süchtig ist, denkt nicht nur daran, sondern handelt auch dementsprechend (ein Alkholiker denkt nicht nur ans Bier, er trinkt es auch).
Würdest du mich fragen, ob ich manchmal Angst habe, meine Freundin zu verlieren, dann stimmt dies sicherlich, doch wenn ich keinen rationalen Grund habe, ihr irgendetwas vorzuwerfen, dann brauche ich sie damit auch nicht zu belasten.
Also meinetwegen kannst du es formulieren als "seine Sucht im Griff haben", ich sehe es bei mir eher als "die nötige Liebe und damit auch verbundene Angst, die einen dazu verleitet, die Beziehung attraktiv zu halten".
Ich hoffe mal, meine Definition, meine Meinung und meine persönlichen Gefühle bezüglich der Eifersucht sind aus dem Text deutlich zu erschließen.
<i>cu,
Schneti |
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