|
|
|
geschrieben am: 16.05.2002 um 16:48 Uhr
|
|
G e b u r t s t a g s s t ä n d c h e n
Zu Deinem heut'gen Feste wünsch ich Dir das Allerbeste
doch, o Freund, was macht hienieden, glücklich uns - so ganz zufrieden:
Liebe, Schönheit, Macht und Ehre schwinden nach und nach ins Leere.
Stellung, Reichtum, eig'ner Herd, sind ja schließlich auch was wert.
Aber wenn Dir fehlt das Eine - Oh, dann trau're und dann weine.
Ist das Eine Dir nicht eigen, kannst Du bald im Grabe schweigen.
Dieses Eine, das auf Erden, jedem nur zum Heil kann werden,
wünsch ich Dir aus frohem Munde, in der heut'gen Festtagsstunde.
Und dies' Eine - wie soll es heißen? Höre Freund, es ist das "Scheissen".
Scheiß noch so viele Jahre, als Du auf dem Kopf hast Haare,
scheiß zu allen Tagesstunden,
scheiß nach oben und nach unten,
scheiß am Abend und am Morgen,
scheiß auf alle Deine Sorgen,
scheiß auf Hoheit - scheiß auf Ehr,
meinetwegen kreuz und quer.
Scheiß auf Titel und auf Orden,
scheiß nach Süden, scheiß nach Norden,
scheiß nach Osten und nach Westen,
scheiß wie es Dir paßt am besten,
scheiß ins Bett und in die Hosen,
scheiß auf Russen und Franzosen,
scheiß auf Levy, scheiß auf Cohn,
scheiß in jedes Telefon.
scheiß in Würfel und in Scheiben,
scheiß in Glas und Porzellan,
scheiß in jede Straßenbahn,
scheiß in Kisten und in Töpfe,
scheiß allen auf die Köpfe,
scheiß Würste oder Brocken,
scheiß flüssig oder trocken,
scheiß lang und scheiß kurz,
scheiß mit und ohne Pfurz,
scheiß gegen Wind und Wetter,
scheiß auf Onkel, Tante, Vetter,
scheiß in ein Faß mit Butter,
scheiß auf Deine Schwiegermutter,
scheiß das die Wände krachen,
scheiß dem Teufel in den Rachen,
scheiß auf das ganze Leben,
scheiß drauf und nicht daneben,
scheiß fort und ohne Ende,
scheiß in Deine eig'nen Hände,
scheiß selbst auf dies' Gedicht,
nur auf unsere Freundschaft nicht.
h.d.l schnäggä [bussi]
snoop |
|
|
|
|
