|
geschrieben am: 15.08.2006 um 08:54 Uhr
|
|
<font color="#006e00">Mooni, ich muss dir in diesem Punkt heftigst widersprechen. Ein Bewusstsein für seine Gefühle und Bedürfnisse zu entwickeln, ist der einzige Weg, sie wirklich schätzen zu können. Wenn du nie fragst, wieso du fühlst, wie du fühlst, wirst du stets ein Gefangener bleiben und niemals persönliche Freiheit gelangen.
Wenn du lediglich auf Gefühlsbasis leben möchtest, müsstest du im Säuglingsalter verweilen - da die Evolution jedoch etwas anderes mit uns vorhatte, ist es einfach nur als menschlich anzusehen, die Fähigkeit zu entwickeln, seine Gefühle im Griff zu haben - ein Bewusstsein für sie aufzubauen.
Intelligenz (wie du es nennst, ich nenne es lieber Bewusstsein) und tiefe Gefühle schließen einander nicht aus - wie du es schreibst - sondern ermöglichen einander erst wirklich. Wer das Lieben nicht lernt, wird stets bindungsunfähig sein und kontinuierlich von sich und seiner Umwelt enttäuscht werden.. und noch nicht mal wissen, wieso er enttäuscht ist.
Wenn du so empfindest, wie es dieser Spruch inhaltlich aussagt, zeigt es lediglich, dass du keine Ahnung davon hast, was Nähe, Liebe und Zuneigung bedeutet. Es veranschaulicht, dass du dich selbst kein Stück kennst und deswegen nicht im Stande bist, dich jemand anderem zu öffnen. Du hast soviel Angst davor, dich selbst zu erkennen und das Risiko einzugehen, dass eine andere Person dich kennenlernt, dass du lieber Schmerz und Leid erträgst, anstelle der Sache auf den Grund zu gehen. Und du wagst es dann auch noch, zu behaupten, du wolltst jemanden mit dieser Ignoranz und scheinbaren Indifferenz gegenüber deiner eigenen Persönlichkeit glücklich machen - nichts von alledem wolltest du, du willst nur deinen wahren Kern verstecken und alles daran setzen, dass nie jemand herankommt, ihn nicht einmal erahnt.
Das führt zu einem oberflächlichen Leben, fern ab von dem, was ich unter Liebe zu verstehen gedenke.
Ich möchte mich nicht von solchen Fehlern freisprechen. Ein Fünkchen Wahrheit liegt auch in deiner Antwort. Wer Gefahr läuft, wie ich noch vor wenigen Jahren, den Glauben an die Liebe und die Gefühle aufgrund rationaler Verirrung und Inkompetenz zu verlieren, wird genauso wenig wirkliches Glück erfahren.
Es ist ein <u>bewusstes Zulassen</u>, dass einem solchen Menschen wahre Gefühle ermöglicht - und das funktioniert eben nur mit Kopf <u>und</u> Herz.
Der Mittelweg ist wie immer der richtige - Wer nur denkt, wird zufrieden, aber niemals glücklich sein. Wer nur fühlt, wird immer ein Gefangener bleiben und sich vor wahrer Nähe verschließen.
Nur wer beides vereint, kann das Risiko einer "bewussten Naivität" eingehen und sich auf die Freuden der Liebe einlassen.
Für's erste möchte ich's dabei belassen, auch, wenn noch so manches nicht ausreichend erläutert ist.
<i>cu,
Schneti |
Take it, change it or leave it! |
|
|
|