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Vom Wert der Dinge |
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geschrieben am: 16.05.2006 um 02:20 Uhr
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Vom Wert der Dinge
Lerne das Echte vom Unechten zu unterscheiden.
Beurteile die Dinge, Menschen und Gedanken nicht nach ihrem äußeren Schein.
Trachte nicht nach Billigem, das Geld wert ist; es ist heute da und morgen vergessen.
Lass dich nicht von Prunk und Größe blenden und höre nicht auf das, was alle sagen.
Achte auch auf die kleinen, unscheinbaren Dinge und prüfe selbst, was wahren Wert hat.
Messe zuckersüßen Worten keine Bedeutung bei; achte auf das Handeln der Menschen.
Bedenke, dass sie ihr wahres Gesicht so gerne verbergen.
Prüfe jedes freundliche Lächeln und sieh genau hin,
ob es keine Maske ist, hinter der Hörnerspitzen hervorlugen.
Schau, ob da im Verborgenen nicht doch eine Schwanzquaste wippt
und horche gespannt auf den verhalten klappernden Gang des Pferdefußes.
Du aber sei offen und ehrlich, gib dir jede erdenkliche Blöße.
So eröffnet sich dir der Blick hinter die Stirnen der Menschen.
Und wer dich dafür verachtet, den vergiss und halte dich fern von ihm.
Du wirst ihm nach der Zeit nicht mehr begegnen.
Aber halte dich nie an den Fehlern deiner Mitmenschen auf.
Denn du bist für das verantwortlich, was DU tust und sagst und denkst.
Hüte dich vor Oberflächlichkeit, geh den Dingen auf den Grund.
Lass deinen Geist nur denken, was seiner würdig ist.
Verbiete ihm jeglichen unwerten Gedanken und sei unerbittlich streng mit ihm.
Höre nicht auf Menschen, sondern sei deinem Gewissen ein gehorsamer Diener.
Sei konsequent und gib dich nie mit Halbheiten zufrieden;
denn was nur zur Hälfte gut ist, das ist zur anderen Hälfte schlecht.
Und das Wichtigste: fülle dein Herz bis zum Überquellen mit Wärme, Liebe und Güte.
Dann werden Überheblichkeit, Boshaftigkeit, Missgunst und Habgier
keinen Raum darin finden.
Lass nicht nach, alles und jedes auf Herz und Nieren zu prüfen,
was Dir auf deinem Weg begegnet und was in dir selbst geschieht.
Trenne die Spreu vom Weizen, sondere das Unwerte aus.
Dein Leben wird nicht schön sein und was du in Händen hältst, wird nicht viel dahermachen.
Aber es wird Gewicht haben.
Es wird ein heimlicher Schatz von bleibendem Wert sein,
den nicht loszulassen und bis zum Ende zu tragen sich über alle Maßen lohnt.
Dann wird man sagen, du seiest arm gestorben.
Weil du nichts hinterlassen hast.
Nicht ahnend, dass dein Schatz an der Grenze zu einem anderen Sein
für wert erachtet wurde, mit dir eingelassen zu werden.
Nicht ahnend, dass du all deinen Reichtum mitnehmen und ihn auf ewig genießen darfst,
wo der Mensch für gewöhnlich arm und bloß dasteht.
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