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Erinnerung löschen?

Nutzer: Office
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geschrieben am: 30.11.2004    um 19:00 Uhr   
Laut einer bereits 2003 veröffentlichten Studie ist es israelischen Wissenschaftlern gelungen, gezielt die Erinnerung von Forschungstiere (Müsen und Fischen) zu löschen. Laut Theorie soll dies nun auch beim Menschen möglich sein.

Wie steht ihr zu sollchen Thesen?

Sollte man mit Erinnerungen lernen, fertig zu werden oder sollte man zum "Delete-Button" greifen?

Ich persönlich tendiere in letzter Zeit immer mehr zum Deletebutton. Hab soviel Scheisse erlebt, das ich das nicht weiterhin mein Leben lang mit mir rumtragen will. Darunter sind auch Dinge, die man niemandem anvertrauen kann.

Ist es dann ratsam?

Eure Meinung interessiert.

mfg
oscho
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Nutzer: Alan_Grant
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geschrieben am: 30.11.2004    um 19:19 Uhr   
<i>wer hat sowas nich? dinge, die man am liebsten vergessen würden.
aber ist es nicht verdammt feige, sie wirklich löschen lassn zu wollen?
willst du wirklich jemand an dem rumpfuschen lassen, was dich eigentlich ausmacht? deinen erfahrungen?
abgesehen davon, dass mit sicherheit was schief gehen könnte - und schwupps, haste wichtige oder schöne sachen vergessen.
ich persönlich kann mit sowas nix anfangen - ich sehe keine notwendigkeit, erinnerungen zu löschen.
man sollte nicht vergessen, sondern damit umgehen lernen.
nicht löschen, sondern therapieren.

man muss nicht alles tun, nur weil man es kann.
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Nutzer: Office
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geschrieben am: 30.11.2004    um 19:25 Uhr   
Was bringt mir Erfahrung, wenns nicht weiterhilft im Leben sondern mehr und mehr ausbremst?
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Nutzer: sLiCoUrY
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geschrieben am: 30.11.2004    um 19:51 Uhr   
Ich find, man sollte sie nicht löschen. S wär zu einfach! Man lernt aus Erfahrung, und selbst wenn du weißt, dass du scheisse gebaust hast, und es wehtut, hast du daraus gelernt!
Es wäre zu einfach, ins Grab zu steigen und zu sagen "ich hab in meinem Leben keinerlei schlechte Erfahrung gemacht!" Und gerade diese Erinnerung is doch so wichtig.
Und wenn du mit deiner Erinnerung nicht mehr klarkommst, dann lass dich therapieren.
Ich selbst geh alle 6 Wochen zur Kinesiologie. Das ist vielleicht nicht ganz so "krass" wie Ein richtiger Therapeut (weil die meisten schonmal nicht wissen, was das ist *g*) aber man glaubt kaum, was die Seele ausdrücken kann. Man selbst kann sich was einreden, aber die Seele sagt doch meist was anderes. Auf jeden Fall löst man mit der Kinesiologie die Blockaden der Seele. Lernt besser damit klarzukommen. Mag für viele albern klingen, aber jeder wie er will *g*
Naja.. auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass es n Schmarrn is, die Erinnerungen zu löschen! Weils schwach is!
Naja, aber is ansichtssache!
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Nutzer: Office
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geschrieben am: 30.11.2004    um 19:54 Uhr   
geht nich ums scheisse bauen...davon wissen einige...nur geht es um erinnerungen und erfahrunge, die so schmerzlich sind, das es sehr belastet, vor allem, wenn sie plötzlich hochkommen. Und dabei rede ich <b>definitiv</b> nich nur von der aktuellen Situation mit Ex und trennung und so
Geändert am 30.11.2004 um 21:56 Uhr von Office
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Nutzer: Insufficient
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geschrieben am: 30.11.2004    um 21:16 Uhr   
es ist eine änderung deiner persönlichkeit, ob du sie ändern möchtst ist ja dir überlassen... ich würde meine auf jeden fall nicht ändern wollen...
vorhanden!
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Nutzer: _Alpha_
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geschrieben am: 30.11.2004    um 21:31 Uhr   
Offi, die selbe Situation durchlebe ich auch gerade - wurde vor kurzem ziemlich verarscht. Natürlich wünscht man sich, das Ganze so schnell wie möglich zu vergessen, aber 2 Punkte sind sehr wichtig:
1. du lernst daraus, ob dir das in dem Augenblick klar ist, oder nicht, sei mal dahingestellt.
2. irgendwann vergisste es - bestenfalls erinnerst du dich später daran und lachst darüber.

Es ist zwar im Moment sehr hart damit umzugehen, aber es kommen bessere Zeiten(so abgedroschen es sich anhört, es entspricht aber der Wahrheit). Ich würde nicht auf meine Erinnerungen verzichten wollen, auch, wenn sie natürlich manchmal schmerzhaft sind.

Alpha

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Nutzer: Alan_Grant
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geschrieben am: 01.12.2004    um 11:21 Uhr   
<i>wie gesagt - es gibt beispiele dafür, dass jemand aus seinen "schlimmen erinnerungen" neue kraft schöpft. undzwar nicht nur eins, oder zwei .. und auch nicht bei alltagsprobs, wie "freundin machte schluss" .. deshalb mal kurzn beispiel .. :
(hab dit heft nichmehr hier liegen, aber könnta im reader's digest nachlesen..)
es geht um nen jungen, der in seiner schulzeit was heftiges erlebt hat.
er kommt aus afrika. und dort gibt es ja zwei stämme, die hutu und die tutsi. die beiden stämme bekriegen sich heftig.
meist sin die tutsis an de rmacht, und die hutus "rebellen".
der junge war tutsi. eines tages wurd mal n hutu als präsident gewählt, aber kurz fraud von soldaten der tutsis getötet. an dem tag standen die hutus in der schule, bewaffnet mit macheten und drohten damit, alle tutsis zu töten. als sich dann ganz viele versammelt hatten, gingen die tutsis zum rektor. doch der, auchn hutu,s agte nur "heute werdet ihr alle dafür sterben, dass ihr unsren präsi getötet habt".
dann gings los. vielen tutsis wurdn die ohren und anse abgeschnitten, um sie leichter zu erkennen.
sie wurden dann in ein gebäude getrieben, welches angezündet wurde. wer rausgerannt ist, wurde in stücke gehackt.
unter ihnen war auch der junge in meinem beispiel. seine beine brannten, und sein rücken, als er sich entschloss, aus dem fenster zu springen, und zu fliehen. als er draußen war, konnte er erst kaum was sehen (wen udnert's) und rannte los. er hörte, dass sein name gerufen wurde, und wurde verfolgt. er viel in nen graben mit regenwasser, was die brände löschte, und stand plötzlich vor nem hutu mit nem sper und ner machete. er brach dem mann das genick, und rannte mehrere kilometer zum nächstn krankhaus.
wohlgemerkt: mit offenen füßen, beinen, rücken - die verbrennungen waren so stark, dass seine knochen teilweise zu sehen waren.
mittlerweile isser in amerika, un trainiert amerikaner beim laufen. er selbst läuft marathon und andre langstrecken, und is sehr gut - er schöpfte aus dieser geschichte kraft, und gibts sie jetzt seinen schülern.

heftige geschichte, oder? der kerl is erst anfang 30, is also alles garnet so lang her...

un selbst, wenn erinnerungen deshalb schlecht sind, weil man selbst alles versaut hat, so kann man sie nutzen, wenn man damit arbeitet. man muss es nur tun.
ich sehe also keinen grund, erinnerungen zu löschen ..
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Nutzer: grashüpfer2x
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geschrieben am: 30.12.2004    um 18:04 Uhr   
was sind schon erinnerungen?

bits und bites...
ein paar kleine kilobyte in unserem speichersystem

kennste doch vom damaligen "memmaker.exe"

man muss tricks und kniffe kenne, um den speicher effizent zu optimieren einfach nur löschen bringts nich.

nee im ernst.
der erbauer wird sich schon gedanken gemacht ahben,als er uns ein kleines "last-level-cache" von einigen Terabyte geschenkt hat.

erinnerungen sind nicht nur negativer art.aus ihnen kann man kraft schöpfen.
die erinnerungen gelangen kurz vor dem tod in unsre seele.
von dort aus werden die daten alle gepackt...und per mail an "gott" gesandt.

ey, welcher programmierer (open-source)...erfindet das rad ständig neu`?

vorhandener, guter programmcode wird wiederverwertet, weiterentwickelt.
und .---relaunched.

also, erinnerungen sind nicht nur für die menschen von nutzen, sondern auch für ihre erbauer.

capiche ? think twice!
Geändert am 30.12.2004 um 18:05 Uhr von grashüpfer2x

Geändert am 30.12.2004 um 18:06 Uhr von grashüpfer2x
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Nutzer: psychoküken
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geschrieben am: 07.01.2005    um 13:03 Uhr   
Ich würde einen sog. "Delete-Button" nicht unterstützen. Es sind erfahren, egal ob gut oder schlecht. Und wenn diese ausgelöscht werden begeht man diese evtl noch mal. Ich hab ebenfalls genug shice erlebt, aber trotzdem will ich diese behalten, denn schließlich sind es meine Erfahrungen und viele davon will ich wirklich nicht ein zweites, etc. mal erleben. Kein Bedarf!


Baba, psy
MfG - mit freundlichen Grüßen
die Welt liegt uns zu Füßen, denn wir stehn drauf
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Nutzer: KnThrak
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geschrieben am: 09.01.2005    um 23:17 Uhr   
Einerseits würde ich Alan schon zustimmen.
Andererseits würde ich allerdings auch zum Delete Button tendieren. Wenn man die Option hat, waurm ist es dann feige? Ist es nicht eher ungerecht, dass man schlaflose nächte verbringt weil man was schreckliches nicht vergessen kann, während alle anderen pennen wie die siebenschläfer?
Also wenn man die freie Wahl hätte, dann finde ich es nicht feige, ist doch jedem seine Sache. Es muss jeder selber wissen, ob er sich der Sache lieber stellt oder sie verdrängt. Ich weiß nur aus meiner vergangenheit, dass unwissenheit manchmal ein seegen ist und dass ich manchmal jetzt noch unter dingen leide, die ich am liebsten gar nicht wüsste
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"Autor"  
Nutzer: moonie
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geschrieben am: 24.01.2005    um 20:20 Uhr   
ich kann mir gar nit denken dass man sich so ganz bestimmte sachen einfach aussem kopf "löschen" kann wie ne datei ...vor allem wenn man grade versucht sie zu vergessen würd man doch öfters dran denken ich hab z.b. ne erinnerung die ich mein leben lang nich los werde.... ganz schlimmes trauma [g3]

lg tim
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Nutzer: Schneti13
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geschrieben am: 24.01.2005    um 21:05 Uhr   
<font color="#006e00">Gedächtnis löschen? Was'n Schwachsinn..

Ist man nicht in der Lage, bewusst mit einem Problem fertig zu werden, sollte man sich gezielt helfen lassen, anstatt einfach nen Delete-Button zu drücken.. Denn was man sich wie zum Problem macht, bestimmt man selbst.. Zumindest kann man's mit bewusster Verarbeitung mehr und mehr selbst bestimmen.

Außerdem frage ich mich, wie es funktionieren soll, nur bestimmte Erinnerungen zu löschen.. ne Hirnregion irgendwo zu disablen is ja noch vorstellbar, aber nun gut.

Wie schon gesagt wurde: Unsere Erlebnisse machen uns zu dem, was wir sind..
Außerdem ist unser Gedächtnis nicht, was uns Probleme bereitet.. Es ist die (Un)fähigkeit, Dinge zu bewältigen. Sicherlich, wir können Erinnerungen löschen, etc.. Was unsere Fähigkeiten bzgl. der Problemlösung, etc. geprägt hat, ist aber völlig unbewusst, für uns normal nicht mehr zugänglich; Wir verstehen also größtenteils nicht, wieso wir wie handeln bzw. auf bestimmte Stimuli so reagieren, wie wir es tun.

Von daher: Was nützt es, im übertragenen Sinne die Symptome zu löschen, ohne die Ursache zu bearbeiten? Die Symptome werden immer und immer wieder auftreten, du könntest wohl einmal jährlich zum "Deletieren" und würdest damit wohl nicht nur schlimme, sondern auch in irgendeiner Hinsicht schöne Erlebnisse verlieren - und schauste mit 80 Jahren auf dein Leben zurück, weißte gar nix mehr davon, kannst nicht von dir behaupten, was du mal bewältigt hast, kannst deinen Enkeln keine Ratschläge geben, wie sie mit gewissen Dingen umgehen können, etc....
Diese Aussicht ist für mich 1000x erschütternder als mögliche Beziehungsprobleme oder wat nich noch alles "Grausames" auf mich wartet.

Ergo: Man sollte sich lieber um die Ursache kümmern, die liegt fern ab vom Erinnerungsvermögen verborgen, denn ansonsten wird daraus nur ein ewiger, für mich völlig sinnloser Kreislauf...

Interessantes Thema dennoch.


<i>cu,
Schneti
Take it, change it or leave it!
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"Autor"  
Nutzer: moonie
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geschrieben am: 26.01.2005    um 19:05 Uhr   
Es gibt keine Probleme sondern nur Herausforderungen

tim
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