Früher,
warum früher, nicht lange,
ich war es die du begehrt,
weißt du noch?
Kannst du?
Aber ich auch, die diesen Willen nicht zeigte,
Angst vor deiner Zuneigung,
zu viel, zu stark, zu schnell,
Furcht vor deiner Nähe,
zu einnehmend, zu verrückt, zu spontan,
die deine Liebe nicht zu erwidern glaubte,
zu intensiv, zu gierig, zu rücksichtslos.
Jetzt?
Freunde,
widerliche, beste Freunde,
gefangen im Rahmen des Möglichen,
unausgesprochene Gesetze, zwingende Regeln
für dich? meinerseits.
warum denn?
warum darfst du?
immer du selbst,
alles erzählen,
keine Notlügen, Unwahrheiten;
sein.
Doch ist es für dich ja anders,
bedingungslos, unnahbar, ohne Folgen, inkonsequent,
weil ich nur danebenstehe,
höre, zuhöre, sehe, zusehe,
nicht bin; da bin.
ich muss doch,
ich lache, wenn ich weinen will,
ich höre zu, wenn ich reden will,
Namen,
derer, die du glaubst zu lieben,
Hörst du denn nie zu?
ich schreie doch,
gefangen in der Macht der Gewohnheit,
zu normal, alltäglich, selbstverständlich
für mich? deinerseits.
Warum muss ich schmerzende Masken tragen,
Tränen, die in meinen Augen stehen,
ersetzen, durch Fältchen um meine Lippen
Hör doch mal zu!
Sieh doch mal hin!
Warum darf ich keine Namen nennen,
so wie du sonst?
warum nicht?
warum denn?
warum?
nur, weil er mit dem deinen übereinstimmen
würde?
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